Archiv für August, 2018

Zeitgeschichte: Playlist vom 28. August

Posted in Playlist on 28. August 2018 by ultimaslagrimas

Mit Songtiteln und Bandnamen, die sich auf zeitgeschichtliche Ereignisse und Unglücke beziehen, bestritten Krysa und W.o.11 die Ausgabe vom 28. August. Folgende Titel gab es in der Sendung zu hören:

  • Banlieue Rouge – Tchernobyl
  • Undertaking – Reactor No. 4
  • Oma Hans – In der Ukraine
  • Totenwald – Fukushima blues
  • Ultravox! – Hiroshima mon amour
  • Centhron – Gasman
  • Dorsetshire – Bismarck
  • Dresden’45 – Kriegsmeer
  • Necroblood – Operation Gomorrah
  • Sabaton – Primo Victoria
  • Project Pitchfork – Vietnam
  • Razzia – Helden von Nordvietnam
  • Yacopsae – Helden von Nordvietnam
  • Dead Kennedys – Holiday in Cambodia
  • Silke Bischoff – Northern Lights
  • Djatlow Pass – Ophelia
  • Das Ich – Kannibale (Inline Sex Terror Remix)
  • Tormentor – Elizabeth Bathory
  • Harry Horror – Gern hab ich die Frau’n gesägt
  • Hipodil – Gagarin
  • Bran Terror – Nostru
  • Mergel Kratzer – Fuglesang
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Film: Slender Man (USA, 2018)

Posted in Film, Rezension on 27. August 2018 by ultimaslagrimas

“Slender Man” basiert auf einer Creepypasta-Serie in den „Something awful”-Foren. Auch wer bei dieser Einleitung nichts versteht, kann erahnen, wo ein zentrales Problem des Films liegt: Er versucht den Spagat zwischen herkömmlichem Leinwand-Horror und Internet-Legenden-Grusel – und scheitert daran, was absehbar gewesen ist.

Das ist schade, denn rein handwerklich ist dies kein schlechter Film: Ein spannender Aufhänger, teilweise sehr atmosphärische Einstellungen, ordentliche Schauspielerinnen, gute Musik. Wenn sich die Macher darauf konzentriert hätten, den Slender-Man-Mythos konsequent und als richtigen Horrorfilm umzusetzen, hätte er sogar gut werden können.

Doch in der fertigen Kinofassung irrt der Streifen zwischen nur Fans verständlichen Versatzstücken der Originalidee, ärgerlichen Zugeständnissen an die Formeln des derzeitigen Mainstream-Hollywood-Horrors und deplatzierten Zitaten aus Genre-Klassikern umher (die in der Tonhöhe schwankende Glocke der Cenobiten aus Hellraiser, die Kamerafahrt durch den Wald aus Evil Dead). Er kann sich bis zum Schluss nicht entscheiden, aus welcher Perspektive, mit welchem Fokus und mit welchen Nebenfiguren die Geschichte eigentlich erzählt werden soll. So fallen manche Handlungsstränge am Ende einfach ungelöst unter den Schneidetisch, und selbst die Andeutung, dass sich der Slender-Man-Mythos reproduziert, bleibt bloße Andeutung und Fanservice, den man nur dann versteht, wenn man weiß, dass in der Realität zwei Mädchen versucht haben, eine Mitschülerin dem fiktiven Internet-Monster zu opfern.

Auch wird der modus operandi des titelgebenden Monsters inkonsistent dargestellt und ändert sich im Verlauf der Handlung mehrfach. Nur als Beispiel: Zwar erzeugt der sich nähernde Slender Man eine akustische Verzerrung in digitalen Geräten – überträgt aber von dieser Annäherung einen sauberen Video-Live-Stream auf die Smartphones seiner Opfer. So wird unbeholfen versucht, die Social-Media-Ästhetik mancher aktueller Mainstream-Teenie-Schocker mit dem Found-Footage-Ansatz zu verquicken, den die Web-Video-Serie “Marble Hornets” verwendete. Letztere hat bereits zwischen 2009 und 2012 mit bescheidensten Mitteln gezeigt, wie man den Slender-Man-Mythos richtig ins Bild bringt. Sie ist um vieles sehenswerter und unheimlicher als der Kinofilm.

Genre: Urban Horror

Note: 4

Fazit: “Slender Man” zerfällt in einen Scherbenhaufen, der den Eindruck erweckt, als hätten hier verschiedene Drehbuchautoren und Produzenten versucht, Elemente zusammenzufügen, die nicht zueinander passen, und dabei auch noch auf denkbare Fortsetzungen spekuliert. Schade.

EP: Don Broco – T-shirt song

Posted in Rezension on 10. August 2018 by ultimaslagrimas

Und hier kommt Meister Krysas neueste Rezension – damit ihr auch im Urlaub von Ultimas Lagrimas was zum Lesen und nachhören habt.

Der Vierer aus dem britischen Bedford vermochte mit seinem Mix aus Post-Hardcore und Indiepop zunächst überhaupt nicht bei mir zu zünden. Dennoch bin ich froh, dass ich dem Ganzen auch noch eine vierte und fünfte Chance gegeben habe.

Don Broco - Technology (Album cover)

Don Broco – Technology (Album cover)

SharpTone Records * www.donbroco.com * Alternative Rock/Post-Hardcore

Nachdem mir Jenny von die 4MA jetzt diese schöne Single auf Vinyl zuschickte und ich das Teil über Kopfhörer reinzog, wirkte der Sound der Band das erste Mal und zeigte, welche verborgenen Stärken tatsächlich am Start sind. Don Broco haben durchaus eine Hang zu schönen, poppigen Melodien, ohne eine gewisse Grundhärte zu verlieren.

Ob das, wie im Infoblatt beschrieben, tatsächlich den beinharten Metaller oder Punkrocker anspricht, weiß ich nicht, aber einen gewissen Charme hat die EP sehrwohl, auch wenn sich der bei mir sehr verzögert einstellte. Auf der Rückseite gibt es dann noch drei nette Mixes beziehungsweise Remixes zu hören. Sie runden diese Scheibe dann auch ab.

Ob es die EP in der Form auch zu kaufen gibt, entzieht sich meiner Kenntnis, da auch kein offizielles Cover beilag. Spass macht das Teil dennoch. Ansonsten einfach auf das aktuelle Album zurückgreifen (Technology).

Fazit: Einen späten Frieden gemacht mit der Band.

Anspieltipp: A-Seite der EP

Gesamtnote: 2