Seit dem letzten Album von Devil-M sind schon wieder drei Jahre vergangen. Jetzt ist „Hollow Earth“ da und einer Rezension durch Ultimas Lagrimas wert. Denn wir featuren ja nur Musik, die wir auch gut finden – und hoffen darauf, dass die Band aus Oldenburg endlich mal wieder in unserem südwestdeutschen Sendegebiet live spielt.
Gut gelungen ist Max Meyer und seinen Mitstreitern dieser jüngste Streich. Devil-M bleiben auf „Hollow Earth“ ihrem eigenständigen Stil treu und entwickeln sich trotzdem weiter – nicht jede Band kann das von sich behaupten.
Darktunes/Soulfood * www.devil-m.de * 48:38 min * Avantgarde Industrial Metal
„Hollow Earth“ versammelt 14 Titel mit insgesamt rund 48 Minuten Spielzeit. Beinharte Industrial-Metal-Tracks sind ebenso darunter wie atmosphärisch dichte Dark-Ambient-Ausflüge, und sogar Kompositionen, die sich electro-rockig entfalten.
Treu bleibt sich die Band in ihrer Eigenständigkeit. Klar, Anklänge an Vorbilder lassen sich stellenweise erahnen, aber da wird nicht einfach kopiert, sondern konsequent rekombiniert und neu geschaffen. Ergebnis und Ziel zugleich ist stets ein teils brütende, teils laszive, unterschwellig stets provozierende Stimmung. Auf den Klängen kann man sich vielleicht sporadisch ausruhen, aber nie zur Ruhe kommen.
Dazu trägt bei, dass das von Elmar Schmidt (Centhron) gemischte Album klanglich einen weiteren Schritt nach vorne macht. Druckvoll, ja, brachial kaum: Den Sounds wird in der Produktion stets genügend Raum gelassen, sich zu entfalten, was genau das richtige ist für den avantgardistischen Konzeptansatz von „Hollow Earth“.
Seine volle Stärke entfaltet das Album überraschenderweise in der zweiten Hälfte. Einzelne Songs herauszuheben wird dem Werk jedoch kaum gerecht. Jeder sollte Devil-M eine Chance geben und das Album zur Gänze konzentriert durchhören. Es lohnt sich.
Fazit: Zwischen glühend bedrohlich und stählerner Kälte – „Hollow Earth“ ist ein musikalisches Stimmungsgemälde.
Anspieltipps: Evalslave (Track 12), Rothschild Pt. 1 (Track 8)
Gesamtnote: 1,8