Archiv für September, 2016

Playlist vom 27. September

Posted in Playlist on 28. September 2016 by ultimaslagrimas

In der heutigen Sendung hatten wir in Ultimas Lagrimas kein festes Thema, sondern präsentierten euch einen bunten Strauß dunkler Melodien:

  • Alphamay – Weak philosophy
  • 8bit – Kihalt minden
  • Escalator – Idozittet bomba
  • FO System – meg
  • Kortarsak – A jatszma vege
  • Backlash – Quiet man
  • John Foxx & The Maths – Have a cigar
  • Nation XII – Into the wonderful (Gods)
  • Fragmentos Industriales – Planeta Azul
  • Travka – Corabia Nebunilor
  • Condori Negri – Padurea de pini
  • Feuerschwanz – Es wollt‘ ein Bauer früh aufsteh’n
  • Esplendor Geometrico – Viwanda Kasi
  • ESA – Be still and I shall tell you why
  • Kryonik Moon – Tron (Nitemare Machine Remix)
  • PreEmptive Strike 0.1 – Planet eradicated
  • Alessandro d’Alessio – AI Anthem
  • Prozac+ – Occhi a spitto
  • Joachim Witt – Geh deinen Weg
  • Konec – Ad80
  • Das Kollektiv – Mein Leib lebt
  • Kreuz Koenig – Nachleuchten
  • Surreal Eternity feat. Kult of Red Pyramid – As the morning comes
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Album: Alphamay – Twisted Lines

Posted in Rezension on 23. September 2016 by ultimaslagrimas

Über Umwege hat Ultimas Lagrimas das mittlerweile gar nicht mehr so neue, aber nach wie vor aktuelle Album der deutschen Band Alphamay erreicht. Aber man muss ja nicht immer nur das Neueste rezensieren – vor allem wenn nicht ganz so neue Erscheinungen hörenswert sind.

„Twisted Lines“ vereint 11 Songs mit zusammen rund 44 Minuten Spielzeit. Diese bewegen sich im magischen Dreieck von Synthiepop, Dark Wave und 80ies-Retromantik. „Da ist viel Schönes dabei“, um auch mal eine Phrase zu dreschen.

alphamay_twisted-lines

Timezone Macabre * alphamay.de * 44:17 min * Synthpop

Sänger Henning und Synthesist HC ist es gelungen, auf dem genannten stilistischen Feld einen eigenen Sound zu finden. Nicht von dem, was sie machen, ist absolut neuartig. Aber das allzu Süße im Synthpop tauchen sie mittels des wandlungsfähigen Gesangs ins Bittere, düsterer Wave-Stimmung stellen sie verspielte 80er-Sequenzen entgegen, und rückwärtsgewandte Klänge vermeiden sie durch die moderne, dabei nicht zu polierte Produktion. Eine gelungene und eigenständige Melange.

Unter den Songs sind zwar einige „Füller“. Gerade die balladesken Stücke lassen einen mitunter auf etwas mehr Bumms hoffen, etwas mehr Tanzbarkeit. Doch auf einer CD sind ruhigere, langsamere Titel legitim, zumal wenn sie zusammen mit Instant-Hits wie „Nightclub Nightmares“ oder dem Opener „Weak Philosophy“ ein vielfältiges Gesamtwerk ergeben.

Fazit: Vor allem die Eigenständigkeit der Kompositionen und die interessante Stimme heben „Twisted Lines“ aus der Masse der synthetisch-poppigen Veröffentlichungen dieser Tage heraus. Für Sounddesign-Fans und selbst mit Synthesizern vertraute Hörer sind die vielfältigen Klänge oft ein Oha-Erlebnis.

Anspieltipp: The rising moon (Track 6)

Gesamtnote: 2,1

Film: Dibbuk (Polen, 2015)

Posted in Film, Rezension on 3. September 2016 by ultimaslagrimas

Dibbuk ist ein seltsam schöner und beunruhigender Film, der den Zuschauer mit dem Gefühl von Unbehagen zurücklässt, das sich unterschwellig durch die gesamte Länge von 94 Minuten zieht. Er ist eine Geistergeschichte, ein Drama, ein Blick in die polnische Vergangenheit, eine bittere Komödie.

Piotr und Zaneta wollen heiraten. Piotr richtet das Gebäude her, in dem gefeiert werden und das Paar später wohnen soll. Dann stößt er auf ein Skelett in einem ungekennzeichneten Grab, dessen Existenz sein Schwiegervater eilig leugnet. Das Fest beginnt – und läuft völlig aus dem Ruder, bis hin zum rätselhaften Verschwinden einer der Hauptpersonen.

Dibbuk zeichnet sich durch eine meisterliche Charakterisierung seiner Figuren aus. Sie sind in ihrer fahlen Menschlichkeit teilweise gruseliger als das übernatürliche Element des dem Film seinen Titel gebenden, jüdischen Totengeists.

Ist dies ein Horrorfilm? Nicht, wenn man damit Schockeffekte und physische Gewalt verbindet. Genrekonventionen ignoriert die Inszenierung gänzlich. Gerade deswegen lässt einen Dibbuk nicht kalt – insbesondere die Diskrepanz zwischen den trunken Feiernden, der um das Aufrechterhalten des Anscheins von Normalität bemühten Familie Zanetas und dem Bruch eben dieser Normalität, die sich aus einer zunehmend deutlicher werdenden, historischen Schuld manifestiert.

Genre: Arthaus-Horror

Note: 1-

Fazit: Der Film ist ein weiterer Beweis dafür, dass intelligenter, künstlerisch anspruchsvoller Grusel vor allem dann gelingt und wirkt, wenn er sich vom Mainstream-Horror US-amerikanischer Prägung emanzipiert und Kristallisationskerne des Schreckens dort findet, wo er kulturell und historisch herkommt. Traurig, dass Dibbuk die letzte Arbeit von Marcin Wrona bleiben wird: Der Regisseur hat sich 2015 kurz nach der Premiere des Films das Leben genommen.

Dibbuk

Dibbuk – eine Hochzeit in Polen