Buch: Die Straße

McCarthy, Cormac: Die Straße, Rowohlt Verlag, 2007, 256 Seiten

Ein namenloser Mann und sein Sohn ziehen Jahre nach einer Katastrophe durch das verwüstete Land, das wohl einmal die USA war. Ihr Ziel: Das Meer. Warum sie dorthin wollen, wird im Lauf der Geschichte nicht klar. Ebensowenig, was zu den Zerstörungen und dem Zustand barbarischer Gesetzlosigkeit geführt hat, in dem Kannibalismus die übliche Ernährungsweise zu sein scheint.

Als Konstanten ziehen sich durch die in nüchternen, graue Bilder herbeirufenden Worten geschilderte Handlung Hoffnungslosigkeit, Nahrungsmangel, verfallende Zivilisationsruinen und die ständige Angst des Manns um den Jungen. Selten hat man etwas inhaltlich Frustrierenderes gelesen, wurde das Lesen selbst zu einem Kraftakt, der einen erschöpft – und doch ist man, und trotz der zyklisch wiederkehrenden Bedrohungs- und Entspannungsszenen gefesselt.

„Die Straße“ erfindet die postapokalyptische Science-fiction nicht neu. De Autor baut auf Bildern auf, wie man sie aus den Atomkriegsszenarien der 1980er-Jahre kennt. Bemerkenswert ist jedoch die reduzierte Sprache, in der er seinen Protagonisten und dessen Kind in Nahaufnahme ihr Schicksal durchleiden lässt. Das Resultat ist an die Substanz gehende Hochliteratur, für die es aufgrund ihrer Fiktionalität leider nie die angemessene literarische Würdigung geben wird.

Bewertung: 1

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3 Antworten zu “Buch: Die Straße”

  1. Man sieht: Ultimas Lagrimas ist sich in dieser Sache einig.

  2. meister krysa Says:

    erst kürzlich gelesen und begeistert davon.tolles buch.

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